17. MS KIEFERNBERG

G. Graebe Reedereigesellschaft, An der Untertrave, Lübeck, Heimathafen: Lübeck, Stapellauf war am 06.02.1970, am 04.04.1970 erfolgte die Ablieferung mit der Bau: Nr. 539, Rufzeichen: DKLY / DALG; BRT: 499; RT: 293; NRT: 293; tdw: 1414 /1522; Teu: 102; Länge: 70,85m; Breite: 12,82m; Höhe: 4,09m; Maschine: Atlas MaK Kiel; 1650 Ps.; 10 Mann Besatzung; Baujahr: 1970; Bauwerft: Schiffswerft Hugo Peters, Wewelsfleth. Das Schiff wurde für die Reederei Gesellschaft Parten Reederei MS Kiefernberg gebaut.  Hauptreederei G. Graebe in Lübeck. 1975 hatte das Schiff den Namen des Heimathafens  HAMBURG am Heck. 1983 - 1987 an Schiffahrtskontor Waltraut Maciej, Hamburg, als KRFPR. 1987 an die Gards Rederi A/S, Tönsberg, Norwegen, Gard Shipping A/S und erhielt den neuen Namen GARDEWIND (JXUU). 1994 wurde das Schiff neu vermessen: 1900 BRZ / NRZ: 853 und war 1996 noch in Fahrt.

Ab 01.10.1971 - 1972 fuhr ich unter Kapitän Alber (oder Adler) als Koch. Wieder einmal auf einem Schiff der Reederei G. Graebe. Es war ein Neubau der Superklasse. Bei den Neubauten dieser Schiffsklasse wurden die Aufbauten auf Deck montiert. Mit Schwingungsschutz und Puffer, oder so ähnlich, draufmontiert, so dass der gesamte Maschinenlärm und die Vibrationsbewegungen ordentlich gedämpft waren. Man, war das ein Unterschied zwischen der alten und neuen Generation der Schiffe. Man konnte viel ruhiger schlafen in den Kabinen, und die Töpfe und Pfannen machten weniger Krach. Nur noch bei Schlechtwetter war es mehr. Im Hafen hörte man fast gar nichts mehr, gegenüber den alten Schiffen, wo damals immer der Jockel (die Lichtmaschine) lief. Wir waren verchartert für die schwedische Firma Iggesund Products und fuhren meistens Zellulose und / oder Paketholz, denn wie ich noch erlebt habe, wurde jedes Brett einzeln geladen. Diese Zeiten sind vorbei. Wir fuhren aber auch des Öfteren nach Finnland und liefen die Häfen Helsinki, Tuko ABO, Kotka, Rauma, Patenemi und viele andere Häfen an. Dann ging es rüber nach Schweden in die Häfen: Gävle, Södertälje usw. Auch Hälsingborg und Aarhus sowie Kopenhagen in Dänemark. Wir nahmen auch des Öfteren Passagiere mit. Die Frauen waren meistens mit in der Küche und halfen. Auch Trinkgeld gab es des Öfteren, was mich sehr freute. Denn Scandinavien war, wie ja bekannt ist, sehr teuer. Auch in diesen Jahren hatten wir noch sehr gute Liegezeiten, die allerdings immer weniger und kürzer wurden. Schade, dass es die Reederei G. Graebe nicht mehr gibt. Es war ruhiges und gemütliches Fahren, aber die schönen Zeiten im Leben kommen nicht wieder. Das stört mich ein wenig. Wir, und da meine ich, fast alle Fahrensleute, haben viel zu wenig fotografiert, um alles ein wenig besser zu dokumentieren. Wer Fotos von meinen Schiffen im Besitz hat, möge sich bitte melden. Genauso auch Geschichten und Stories, sowie Namen (viele sind mir entfallen), würde ich mit einbringen, in meine Geschichten der Seefahrt.                                                                                                                                       Am 29.01.2009 geschrieben copyright by Hans-Jürgen Fischer