Motorschiff: HANNGRID

ex VANIATT, ex ASPA, Bauwerft: Stader Schiffswerft GmbH, Bj. 1956, Reederei: Gustav Krönke & Tom Wörden, aus Drochtersen / Basbeck, 1973 an Heinrich Nagel. 1974 an E. Stavros, Piräus (Griechenland) als VANIA H, 1976 an Limini Shipping Co Ltd. Limassol als ASPA, 1982 an Syrianos Bros. Piräus (GRC)  umbenannt in MS ASPA III mit Heimathafen Mytilene (GRC), 1990 an Panqiotis Syrianos, war 1995 immer noch in Fahrt. Unterscheidungs-Signal: DFTT, BRT: 422/ 499,21; 1967 nach der Verlängerung. Länge: 48,73m/ 56,67m; Breite: 8,83m; Höhe: 3,90m; Knoten ca.9 Meilen;

Kapitän und Reeder: Gustav Krönke starb 1965 im 65 Lebensjahr.

Im Jahre 1971 fuhr ich wieder einmal bei der Reederei Gustav Krönke als Koch. Wieder in der Halmstadt-Fahrt, doch man merkte schon, so langsam war die schöne ruhige Zeit der Seefahrt vorbei. Man fuhr schon andere Häfen und Länder an. In der Nord- und Ostsee, die  Containerrevolution hat auch die so genannten Kümos erreicht, es wurde alles schneller und moderner. Die ersten Neubauten von Sietas, Peters und Husumer Schiffswerften fuhren an einem  vorbei, gewaltige Schiffe. Mit Mac Gregor Luken, nicht mehr Lukendeckel schwingen und Scheerstöcke verschieben, erst einmal fuhren wir noch sutje. Eines Tages, wir lagen wieder in Halmstadt und hatten eine ordentliche Feier (Party) an Bord, am nächsten morgen hatten viele einen schweren Kopf. Wir hatten von der Küche runter in die Manschaftsmesse einen Fahrstuhl mit Hand zu bedienen. Der Matrose Bully rief mit rauer Stimme in den Schacht hinein: „Kocki, Eier mit Speck und Zwiebeln auf Toast, Tomaten und Paprika!“ Ich machte alles fertig.  Da kam mir der Gedanke, den muß ich nun aber mal ärgern. Der schrie immer so laut, obwohl er  ein Gemütsmensch war. Ich hatte gerade einen Schweinekopf in der Küche, denn ich wollte Schweinskopfsülze machen. Nun, gedacht und getan, wie ich den da liegen sah, nahm ich den Frühstücksteller, darauf kam dann Toast, 3 Spiegeleier, ausgebratener Speck, Tomaten und Paprika. Dann schnitt ich ungefähr einen Zentimeter von der Nase des Schweinskopfes ab, wusch sie natürlich, legte sie dazu und hatte sie, rausschauend aus den Nasenlöchern mit Petersilie und Salatgurke garniert. Wie ich dann das Frühstück mit dem Fahrstuhl herunterdrehte, dachte ich mir noch nichts dabei, denn es war ja nur ein Spaß. Aber dann kamen ein Aufschrei, ein Gefluche, Gezeter, und Schimpfworte, welches ja eigentlich auch verständlich war. Ich glaube, so ca. 6  Wochen lang sprach Bully nich mehr mit mir, bis langsam das Eis wieder taute. Bei der nächsten  Feier waren wir wieder Freunde und gingen wieder durch Dick und Dünn. Ach Bully, solltest Du diese Zeilen lesen, melde Dich. Ich habe oft an diese Zeit zurück gedacht, bitte Verzeihe mir nochmals im nach hinein. Gruß an alle, von der Hanngrid und Atlantis (bitte Melden). Ich weiß  leider nicht mehr genau, in welchen englischen Hafen dies geschah. Wir lagen wieder einmal, und das war eigentlich ja auch zum Guten für uns, das ganze Wochenende in einem englischen Hafen, Greatyarmouth oder so ähnlich. Da war so ein alter Dampfkran mit dem Namen originellen Namen „Kapitän Horatio Hornblower“, genau dieser Kran hatte es den Matrosen  Bully angetan. Er sprach zu mir: „Komm mit, den Kran dort schauen wir uns einmal näher an.“ Der fuhr noch auf Schienen an der Kai und wurde mit Kohle betrieben. Siehe da, auch noch eine offene Tür. Das war aber eine Einladung für Bully. Er rein, fummelte und spielte so lange an den Geräten, Hebeln usw herum, bis wirklich der Kran anfing, an der Pier hin und her zu fahren. Das  machte sehr viel Spaß. Doch wir hörten dann auf, bevor es die Bobbys mitbekamen. Das hat ja  auch geklappt, aber am Montag wunderten sich die Hafenarbeiter (die Dockers), dass der der Kran  ganz woanders stand. Doch wir wussten ja von nichts. Tja, so hatten wir des Öfteren unseren gemeinsamen Spaß, weit weg von Deutschland, wo wir selten hinkamen, höchstens in die Werft.  Noch einige Namen, der Besatzungsmitglieder, die auf der HANNGRID bei der Reederei Gustav Krönke gefahren sind: * Reinhold Farber, genannt Langer (nun wohnhaft in England) * Decksmann genannt Ziege (Spitzname) * Helmut Emde (Spitzname vergessen) * Decksmann Rainer Fischer (mein Bruder, verstorben 2003) * Kapitän Hermann Eenbohm (oder Eenboom, verstorben).                                                                                                                                                             Stolz fuhren wir mit dem Wappen am Bug mit der MS Hanngrid und der MS Atlantis, sowie die MS Gerfried (die auch meistens von Halmstadt aus fuhr). von Drochtersen an der Unterelbe bei Wischhafen und Krautsand und fuhren damit in die Welt hinaus, wenn wir auch nur die Nord und Ostsee befuhren wurden wir doch sehr oft gefragt wo denn die Stadt STADE liegt, denn das war unser Heimathafen am Heck des Schiffes. Ja wir Halmstadtfahrer waren Stolz auf Halmstadt und unsere Schiffe. Da wir sehr selten nach Deutschland kamen, höchsten mal in die Werft aber einmal waren wir in Göteborg in Schweden in der Werft. Macht aber garnichts den die meisten von uns hatten ein Mädel in Halmstadt oder West-Hartlepool. So gingen die Jahre dahin aber geheiratet habe ich dann woanders. Unser Slogan hieß aber immer *Ich will nach Halmstadt zurück* Irgendwann wurde dann auch noch ein Lied daraus. 

Gesucht wird auch eine Frau Rosemarie Jansson aus Halmstadt, Schweden, wohnte in der Gyllenvärdsgatan 18 B. - Bitte melden.

Am 27.01.2009 geschrieben copyright by Hans-Jürgen Fischer